SOUNDS Genthinerstr
Re: SOUNDS Genthinerstr
Die Entstehungsgeschichte des S.O.U.N.D. Teil 5
Sie hatten den Arbeitsaufwand deutlich unterschätzt.
Urlaubswünsche der Belegschaft, Kassenbestandsprüfungen, Krankmeldungen, Abrechnungen mit Lieferanten, Papierkrieg mit dem Finanzamt, eine endlose Serie von Angelegenheiten, die besser heute als morgen erledigt werden mussten.
Konnte man sich diesen ganzen Kram nicht vom Hals schaffen und trotzdem verdienen?
Klar ging das, man brauchte den Laden nur zu verpachten.
Vielleicht waren es auch andere Gründe, jedenfalls entschlossen sich die 3 Herren irgendwann im Jahr 1969 ihr Centrum 2000 zu verpachten. Ihre Wahl fiel auf Herbert von Ramm.
Eine ziemlich hochkarätige Besetzung, für die sie sich da entschieden hatten. So bedeutend waren seine Tätigkeiten, dass ihm ein Platz in der WHO`S WHO Enzyklopädie „Who`s Who in the Arts and Literature (Volume II)“ eingeräumt wurde.
Sehr wahrscheinlich ist die folgende Kopie das einzige Exemplar, das wir jemals zu Gesicht bekommen, da derartige Enzyklopädien wohl nur noch in ein paar Bibliotheken herumstehen dürften. Somit haben wir dann wenigstens auch eine für uns.
„Ramm - Herbert von
Schauspieler, Journalist u. Showmaster, Theater Dir.a.D.
Grundschule, Gymnasium, Hochschule für Theater und Musik (Reinhardt-Seminar) in Wien. Westfälische Schauspielschule Bochum, 1942 Prüfung Reichstheaterkammer Berlin. 1940-45 Kriegsberichter, 1941 Senderleiter, 1943 Theateroffizier Baltikum, 1944-45 Betreuungsoffizier der 6. Armee in Ungarn, 1945-46 von der US-Army in Oberösterreich/Salzburg und Linz mit der Regulierung der oberösterreichischen Theater beauftragt. Leiter des Landestheater Salzburg. In Zusammenarbeit mit dem Komiker Wolfgang Müller das erste literarische Theater gegründet und in Gnigl bei Salzburg als Privattheater unterhalten. 1947 als ehemaliger deutscher Offizier aus Österreich ausgewiesen, danach Engagement als Schauspieler mit Spielleitungs-Verpflichtung in Tübingen, Sigmaringen und Reutlingen, seit 1950 Direktor einer Gastspieldirektion gleichzeitig als Show- und Talkmaster sowie als freier Journalist für die deutschsprachigen Sender tätig. 1969-71 Pächter der größten Diskothek Europas "Centrum 2000" in Berlin, 1971-72 Showmaster und künstlerischer Leiter des "Blow up" in München, 1975 Chefredakteur eines Informationsorgans. Als Schauspieler tätig in: Kabale - und Liebe, Die Räuber, Emilia Galotti, Jungfrau v. Orleans, Der zerbrochene Krug, Faust, Der Widerspenstigen Zähmung, Gräfin Mariza uva. Auszeichnungen:
Finnisches Freiheitskreuz I. Klasse, EK I und II. Klasse, Goldenes Verwundetenabzeichen, Baltisches Kreuz, Silberne Nahkampfspange, Viteze in Ungarn, Narren Europas (Silber und Gold), Großes Ritterkreuz der Ritterzunft, Ehrenritter, Mitglied des Präsidiums der FEN, Hobbyfunkerclub München und Augsburg, Journalistenunion, Intern. Federation of Journalisten. Hobby: Filmen, Basteln, Malen Funken, Fotografieren.“
Liest man diesen Lebenslauf und vergleicht ihn mit dem öffentlichen Meinungsbild über das Centrum 2000 und in noch stärkerem Maße das des späteren Sounds, wird hier ein klarer Widerspruch deutlich: Eine auf Drogen und Musik reduzierte Freizeitgestaltung, dürfte so ziemlich das genaue Gegenteil von dem sein, was Herbert von Ramm sich vorstellte.
Sie hatten den Arbeitsaufwand deutlich unterschätzt.
Urlaubswünsche der Belegschaft, Kassenbestandsprüfungen, Krankmeldungen, Abrechnungen mit Lieferanten, Papierkrieg mit dem Finanzamt, eine endlose Serie von Angelegenheiten, die besser heute als morgen erledigt werden mussten.
Konnte man sich diesen ganzen Kram nicht vom Hals schaffen und trotzdem verdienen?
Klar ging das, man brauchte den Laden nur zu verpachten.
Vielleicht waren es auch andere Gründe, jedenfalls entschlossen sich die 3 Herren irgendwann im Jahr 1969 ihr Centrum 2000 zu verpachten. Ihre Wahl fiel auf Herbert von Ramm.
Eine ziemlich hochkarätige Besetzung, für die sie sich da entschieden hatten. So bedeutend waren seine Tätigkeiten, dass ihm ein Platz in der WHO`S WHO Enzyklopädie „Who`s Who in the Arts and Literature (Volume II)“ eingeräumt wurde.
Sehr wahrscheinlich ist die folgende Kopie das einzige Exemplar, das wir jemals zu Gesicht bekommen, da derartige Enzyklopädien wohl nur noch in ein paar Bibliotheken herumstehen dürften. Somit haben wir dann wenigstens auch eine für uns.
„Ramm - Herbert von
Schauspieler, Journalist u. Showmaster, Theater Dir.a.D.
Grundschule, Gymnasium, Hochschule für Theater und Musik (Reinhardt-Seminar) in Wien. Westfälische Schauspielschule Bochum, 1942 Prüfung Reichstheaterkammer Berlin. 1940-45 Kriegsberichter, 1941 Senderleiter, 1943 Theateroffizier Baltikum, 1944-45 Betreuungsoffizier der 6. Armee in Ungarn, 1945-46 von der US-Army in Oberösterreich/Salzburg und Linz mit der Regulierung der oberösterreichischen Theater beauftragt. Leiter des Landestheater Salzburg. In Zusammenarbeit mit dem Komiker Wolfgang Müller das erste literarische Theater gegründet und in Gnigl bei Salzburg als Privattheater unterhalten. 1947 als ehemaliger deutscher Offizier aus Österreich ausgewiesen, danach Engagement als Schauspieler mit Spielleitungs-Verpflichtung in Tübingen, Sigmaringen und Reutlingen, seit 1950 Direktor einer Gastspieldirektion gleichzeitig als Show- und Talkmaster sowie als freier Journalist für die deutschsprachigen Sender tätig. 1969-71 Pächter der größten Diskothek Europas "Centrum 2000" in Berlin, 1971-72 Showmaster und künstlerischer Leiter des "Blow up" in München, 1975 Chefredakteur eines Informationsorgans. Als Schauspieler tätig in: Kabale - und Liebe, Die Räuber, Emilia Galotti, Jungfrau v. Orleans, Der zerbrochene Krug, Faust, Der Widerspenstigen Zähmung, Gräfin Mariza uva. Auszeichnungen:
Finnisches Freiheitskreuz I. Klasse, EK I und II. Klasse, Goldenes Verwundetenabzeichen, Baltisches Kreuz, Silberne Nahkampfspange, Viteze in Ungarn, Narren Europas (Silber und Gold), Großes Ritterkreuz der Ritterzunft, Ehrenritter, Mitglied des Präsidiums der FEN, Hobbyfunkerclub München und Augsburg, Journalistenunion, Intern. Federation of Journalisten. Hobby: Filmen, Basteln, Malen Funken, Fotografieren.“
Liest man diesen Lebenslauf und vergleicht ihn mit dem öffentlichen Meinungsbild über das Centrum 2000 und in noch stärkerem Maße das des späteren Sounds, wird hier ein klarer Widerspruch deutlich: Eine auf Drogen und Musik reduzierte Freizeitgestaltung, dürfte so ziemlich das genaue Gegenteil von dem sein, was Herbert von Ramm sich vorstellte.
Re: SOUNDS Genthinerstr
Die Entstehungsgeschichte des S.O.U.N.D. Teil 6
Heroin,
so lautet der Name der Substanz, welche den Ablauf der Ereignisse im Keller der Genthiner Straße 26 in den folgenden Jahren massiv beeinflussen wird.
Dafür, dass es in Kürze so kommen würde, waren nicht die geringsten Anzeichen zu erkennen gewesen.
Kurzer Rückblick:
Deutschland war größter Heroinproduzent der Welt und in den Apotheken konnte man davon kaufen so viel man wollte, dank der Firma Bayer, die 1896 ein Verfahren zur Synthese von Diacetylmorphin entwickelte und sich für diesen Wirkstoff den Markennamen „Heroin“ patentrechtlich schützen ließ und anschließend entsprechend aggressiv und werbewirksam vermarktete.
Die Ursache dafür, dass man Heroin einige Jahre später verschreibungspflichtig machte und der Bestand an heroinhaltigen Arzneimitteln immer weiter ausgedünnt wurde, waren internationale Abkommen, denen Deutschland sich anschloss und nicht ein wachsendes Heer an Süchtigen wie man vielleicht vermuten könnte.
In der breiten Öffentlichkeit war Heroin kein Thema und auch nach dem letzten Krieg blieb es still um den Stoff, er führte ein beschauliches Dasein in den Schubladen der Apotheken, sofern mangels Nachfrage überhaupt dort vorhanden. Die letzte gültige Lizenz der Firma Boehringer zur Herstellung von Heroin in Deutschland lief 1954 aus.
Dennoch war es aber weiterhin verkehrs- und verschreibungsfähig.
Jeder Arzt konnte ein Rezept für Heroin, Morphium oder ein anderes Opioid ausstellen, was zur Folge hatte, dass man es nach wie vor kostenlos bzw. auf Kosten der Krankenkasse bekommen konnte.
Praktischen Gebrauch von dieser Möglichkeit dürfte aber, was Heroin betrifft, kaum gemacht worden sein. Die wenigen Opiatsüchtigen die es über die Jahrzehnte hinweg gab, bevorzugten Morphium oder andere Opioide.
Erst am 6. April 1971 trat, wie ihr sicher alle wisst, das Heroinverbot in Deutschland in Kraft.
Das bisherige Opiumgesetz wurde durch das bis heute geläufige Betäubungsmittelgesetz abgelöst, das detailliertere und verschärftere Vorschriften enthielt.
Unter anderem wurden für die Verschreibung von Betäubungsmitteln besondere, dreiteilige Formulare eingeführt so dass es praktisch unmöglich war, noch illegal Betäubungsmittel auf Rezept zu bekommen.
Heroin,
so lautet der Name der Substanz, welche den Ablauf der Ereignisse im Keller der Genthiner Straße 26 in den folgenden Jahren massiv beeinflussen wird.
Dafür, dass es in Kürze so kommen würde, waren nicht die geringsten Anzeichen zu erkennen gewesen.
Kurzer Rückblick:
Deutschland war größter Heroinproduzent der Welt und in den Apotheken konnte man davon kaufen so viel man wollte, dank der Firma Bayer, die 1896 ein Verfahren zur Synthese von Diacetylmorphin entwickelte und sich für diesen Wirkstoff den Markennamen „Heroin“ patentrechtlich schützen ließ und anschließend entsprechend aggressiv und werbewirksam vermarktete.
Die Ursache dafür, dass man Heroin einige Jahre später verschreibungspflichtig machte und der Bestand an heroinhaltigen Arzneimitteln immer weiter ausgedünnt wurde, waren internationale Abkommen, denen Deutschland sich anschloss und nicht ein wachsendes Heer an Süchtigen wie man vielleicht vermuten könnte.
In der breiten Öffentlichkeit war Heroin kein Thema und auch nach dem letzten Krieg blieb es still um den Stoff, er führte ein beschauliches Dasein in den Schubladen der Apotheken, sofern mangels Nachfrage überhaupt dort vorhanden. Die letzte gültige Lizenz der Firma Boehringer zur Herstellung von Heroin in Deutschland lief 1954 aus.
Dennoch war es aber weiterhin verkehrs- und verschreibungsfähig.
Jeder Arzt konnte ein Rezept für Heroin, Morphium oder ein anderes Opioid ausstellen, was zur Folge hatte, dass man es nach wie vor kostenlos bzw. auf Kosten der Krankenkasse bekommen konnte.
Praktischen Gebrauch von dieser Möglichkeit dürfte aber, was Heroin betrifft, kaum gemacht worden sein. Die wenigen Opiatsüchtigen die es über die Jahrzehnte hinweg gab, bevorzugten Morphium oder andere Opioide.
Erst am 6. April 1971 trat, wie ihr sicher alle wisst, das Heroinverbot in Deutschland in Kraft.
Das bisherige Opiumgesetz wurde durch das bis heute geläufige Betäubungsmittelgesetz abgelöst, das detailliertere und verschärftere Vorschriften enthielt.
Unter anderem wurden für die Verschreibung von Betäubungsmitteln besondere, dreiteilige Formulare eingeführt so dass es praktisch unmöglich war, noch illegal Betäubungsmittel auf Rezept zu bekommen.
Re: SOUNDS Genthinerstr
Die Entstehungsgeschichte des S.O.U.N.D. Teil 7
Sie kamen zu zweit, mindestens, das war bekannt.
Und was sie zu sagen hatten war, so wie fast immer, nicht dazu geeignet, gute Laune zu erzeugen.
Es wäre zu Todesfällen im Zusammenhang mit Rauschgift gekommen.
Personen, bei denen man Rauschgift fand hätten angegeben, auch in ihrem Centrum verkehrt zu haben und es gäbe Hinweise, dass dort auch mit Rauschgift gehandelt würde, berichteten sie.
Im nächsten Jahr, so berichteten sie weiter. würde ein neues Bundesgesetz verabschiedet werden.
Für die Verschreibung von Betäubungsmitteln würden strenge Vorschriften erlassen.
Die Verschreibung und der Handel mit Heroin und eine Reihe weiterer Mittel würde komplett verboten werden. Aber nicht nur der Handel, sondern auch der Besitz von Heroin würde dann zur Straftat werden.
Aber das wäre noch nicht alles. Auch wer Gelegenheit zum Handel mit Heroin und anderen Rauschmitteln böte, mache sich dann strafbar.
Und was ihr Centrum beträfe, so bedeute dies die behördlich angeordnete Schließung für den Fall, dass dort Personen angetroffen würden, die mit Heroin Handel trieben.
Sie kamen zu zweit, mindestens, das war bekannt.
Und was sie zu sagen hatten war, so wie fast immer, nicht dazu geeignet, gute Laune zu erzeugen.
Es wäre zu Todesfällen im Zusammenhang mit Rauschgift gekommen.
Personen, bei denen man Rauschgift fand hätten angegeben, auch in ihrem Centrum verkehrt zu haben und es gäbe Hinweise, dass dort auch mit Rauschgift gehandelt würde, berichteten sie.
Im nächsten Jahr, so berichteten sie weiter. würde ein neues Bundesgesetz verabschiedet werden.
Für die Verschreibung von Betäubungsmitteln würden strenge Vorschriften erlassen.
Die Verschreibung und der Handel mit Heroin und eine Reihe weiterer Mittel würde komplett verboten werden. Aber nicht nur der Handel, sondern auch der Besitz von Heroin würde dann zur Straftat werden.
Aber das wäre noch nicht alles. Auch wer Gelegenheit zum Handel mit Heroin und anderen Rauschmitteln böte, mache sich dann strafbar.
Und was ihr Centrum beträfe, so bedeute dies die behördlich angeordnete Schließung für den Fall, dass dort Personen angetroffen würden, die mit Heroin Handel trieben.
Re: SOUNDS Genthinerstr
Die Entstehungsgeschichte des S.O.U.N.D. Teil 8
Der Schreck saß tief.
Die Behörden jener Zeit waren noch immer durchsetzt mit Altnazis, die ihre Weltanschauung seit ihrer Zeit unter Adolf Hitler nicht geändert hatten.
Und wie die über Rauschgift und Rauschgiftkonsumenten dachten, war allgemein bekannt.
Falls sie ihre Drohungen tatsächlich wahr machen würden und daran sollte man besser nicht zweifeln, käme eine unerwartete Schließung höchst ungelegen.
Personalkosten müssten trotzdem erst mal weiter gezahlt werden und verschiedene Verträge waren zu erfüllen.
Was konnten sie also tun?
Tatsächlich nur wenig, genau genommen praktisch nichts.
Über das was ihre Gäste taten hatten sie keine Kontrolle und sie sahen auch keine Möglichkeit, diese zu bekommen.
Und dass ihre Gäste ihr bisheriges Verhalten ändern würden, falls man ihnen nur gut zuredete und auf die Konsequenzen hinwies, das zu glauben, diese Naivität besaßen sie nun doch nicht.
Sie taten daher das praktisch unvermeidliche und beschlossen am 06. März 1970 die Auflösung ihrer Gesellschaft, die sie gegründet hatten.
Und da sie eine Gesellschaft waren, erforderte dieser Beschluss eine Meldung an das Amtsgericht Charlottenburg, wo er am 13. Mai 1970 in Blatt 24 der Registerakten eingetragen wurde.
Noch aber lief alles so, als wäre nichts von all dem geschehen und keiner ihrer Gäste ahnte, was in Kürze passieren würde.
Der Schreck saß tief.
Die Behörden jener Zeit waren noch immer durchsetzt mit Altnazis, die ihre Weltanschauung seit ihrer Zeit unter Adolf Hitler nicht geändert hatten.
Und wie die über Rauschgift und Rauschgiftkonsumenten dachten, war allgemein bekannt.
Falls sie ihre Drohungen tatsächlich wahr machen würden und daran sollte man besser nicht zweifeln, käme eine unerwartete Schließung höchst ungelegen.
Personalkosten müssten trotzdem erst mal weiter gezahlt werden und verschiedene Verträge waren zu erfüllen.
Was konnten sie also tun?
Tatsächlich nur wenig, genau genommen praktisch nichts.
Über das was ihre Gäste taten hatten sie keine Kontrolle und sie sahen auch keine Möglichkeit, diese zu bekommen.
Und dass ihre Gäste ihr bisheriges Verhalten ändern würden, falls man ihnen nur gut zuredete und auf die Konsequenzen hinwies, das zu glauben, diese Naivität besaßen sie nun doch nicht.
Sie taten daher das praktisch unvermeidliche und beschlossen am 06. März 1970 die Auflösung ihrer Gesellschaft, die sie gegründet hatten.
Und da sie eine Gesellschaft waren, erforderte dieser Beschluss eine Meldung an das Amtsgericht Charlottenburg, wo er am 13. Mai 1970 in Blatt 24 der Registerakten eingetragen wurde.
Noch aber lief alles so, als wäre nichts von all dem geschehen und keiner ihrer Gäste ahnte, was in Kürze passieren würde.
Re: SOUNDS Genthinerstr
Die Entstehungsgeschichte des S.O.U.N.D. Teil 9
Sehr wahrscheinlich weiß heute niemand mehr, wann genau dieser Tag war, da die Gäste schließlich vor einem verschlossenen Eingang standen und ein Bautrupp anrückte.
Die Räume waren ja nur gepachtet und deshalb so wie im ursprünglich erhaltenen Zustand wieder zurück zu geben.
Das war von vornherein klar gewesen und deshalb gab es nicht sehr viel zu tun, ein paar Trennwände und Bodenbeläge waren zu entfernen und Einrichtungsgegenstände fortzuschaffen.
Und so gründlich tat der Trupp seine Arbeit, dass Klaus nicht glauben konnte, als er im Sommer 1971 zusammen mit Sigi und dem Makler in dieser Garage stand, dass sich hier noch vor kurzem die größte Diskothek Europas befand.
Sehr wahrscheinlich weiß heute niemand mehr, wann genau dieser Tag war, da die Gäste schließlich vor einem verschlossenen Eingang standen und ein Bautrupp anrückte.
Die Räume waren ja nur gepachtet und deshalb so wie im ursprünglich erhaltenen Zustand wieder zurück zu geben.
Das war von vornherein klar gewesen und deshalb gab es nicht sehr viel zu tun, ein paar Trennwände und Bodenbeläge waren zu entfernen und Einrichtungsgegenstände fortzuschaffen.
Und so gründlich tat der Trupp seine Arbeit, dass Klaus nicht glauben konnte, als er im Sommer 1971 zusammen mit Sigi und dem Makler in dieser Garage stand, dass sich hier noch vor kurzem die größte Diskothek Europas befand.
Re: SOUNDS Genthinerstr
Wow... ist wie der gute, alte Fortsetzungsroman... ich kann gar nicht abwarten, dass es weitergeht



Pille
- Erniebernie
- **
- Beiträge: 38
- Registriert: Di 23. Nov 2010, 21:05
Re: SOUNDS Genthinerstr
Hallo Jostein,
Hut ab vor deiner Recherche.
Bin gespannt wie Bolle, wie es weiter geht.
Grüße Erniebernie
Hut ab vor deiner Recherche.
Bin gespannt wie Bolle, wie es weiter geht.
Grüße Erniebernie
Wer in den Spiegel schaut und lächelt, beweist, dass er wahren Humor hat.
Re: SOUNDS Genthinerstr
also ich schätze das ich mit siggi lang zwischen juni - august 1971 die tiefgarage in augenschein genommen habe...sie war allerdings nicht ganz leer, da
standen noch einige teile aus metall rum, könnten gegnstände für die lüftung gewesen sein..
wann wurde das sound eröffnet??? ich war das erste mal im fertigen sound ab ende februar 1973..
müßte ja dann irgendwann 1972 gewesen sein
standen noch einige teile aus metall rum, könnten gegnstände für die lüftung gewesen sein..
wann wurde das sound eröffnet??? ich war das erste mal im fertigen sound ab ende februar 1973..
müßte ja dann irgendwann 1972 gewesen sein
Re: SOUNDS Genthinerstr
Nur noch wenige Meter bis zum Ziel, der Eröffnung des Sounds.
Aber die letzten Meter sind bekanntlich die schwierigsten.
Ich hatte mich seinerzeit mit Burghardt Rausch in Verbindung gesetzt, der ja in den 70ern bekanntlich auch mal Platten im Sound auflegte. Er hielt es für eine Tatsache, dass im besagten Keller die Diskotheken Limited, Centrum 2000, Unlimited! und Sound vorhanden gewesen wären.
Manche meinen sogar, es hätte auch mal eine Milchbar dort gegeben.
Die Beobachtung von Crimson, dass sich in den Monaten Juni - August 1971 dort eine (fast) leere Garage, also zumindest keine Diskothek befunden hätte, und dass Ende Februar 1973 das fertiggestellte Sound in Betrieb war, ist hier natürlich von entscheidender Wichtigkeit.
Dass nach Schließung des Centrum 2000, von Herbert von Ramm ist ja bekannt, dass er bis 1971 Pächter dieser Diskothek war und noch im selben Jahr nach München zum Blow up wechselte, bis Sommer 1971 als der Keller (fast) leer war, sehe ich keinen zeitlichen Spielraum für das Vorhandensein noch eines anderen Pächters, der da noch was Neues eröffnet haben könnte.
Bliebe also die Frage, was geschah ab Sommer 1971?
Aber die letzten Meter sind bekanntlich die schwierigsten.
Ich hatte mich seinerzeit mit Burghardt Rausch in Verbindung gesetzt, der ja in den 70ern bekanntlich auch mal Platten im Sound auflegte. Er hielt es für eine Tatsache, dass im besagten Keller die Diskotheken Limited, Centrum 2000, Unlimited! und Sound vorhanden gewesen wären.
Manche meinen sogar, es hätte auch mal eine Milchbar dort gegeben.
Die Beobachtung von Crimson, dass sich in den Monaten Juni - August 1971 dort eine (fast) leere Garage, also zumindest keine Diskothek befunden hätte, und dass Ende Februar 1973 das fertiggestellte Sound in Betrieb war, ist hier natürlich von entscheidender Wichtigkeit.
Dass nach Schließung des Centrum 2000, von Herbert von Ramm ist ja bekannt, dass er bis 1971 Pächter dieser Diskothek war und noch im selben Jahr nach München zum Blow up wechselte, bis Sommer 1971 als der Keller (fast) leer war, sehe ich keinen zeitlichen Spielraum für das Vorhandensein noch eines anderen Pächters, der da noch was Neues eröffnet haben könnte.
Bliebe also die Frage, was geschah ab Sommer 1971?
Re: SOUNDS Genthinerstr
In dieser Frage könnte uns die Arbeitsgemeinschaft zur Bekämpfung des Drogenmissbrauchs und zur Beratung Drogenabhängiger weiterhelfen, die am 19. Januar 1972 ihre Satzung errichtete und am 18. Februar 1972 änderte. (Ich habe auch diese Daten noch mal auf Richtigkeit geprüft.)
Nach deren Version wurden damals aufgrund des hohen Drogenkonsums innerhalb der Diskothek Studenten für eine Beratungsstelle gesucht. Der Pächter hätte zu diesem Zweck im Februar 1972 die "Arbeitsgemeinschaft zur Bekämpfung des Drogenmissbrauchs und zur Beratung Drogenabhängiger" - kurz: "Drogen-Info" gegründet und eintragen lassen.
Nachdem die Diskothek im April 1972 geschlossen worden wäre, hätten die Berater begonnen, ein Konzept für eine therapeutische Wohngemeinschaft auszuarbeiten.
Danach zu schließen hätte also im Keller zu diesem Zeitpunkt, also im Februar 1972 eine Diskothek vorhanden gewesen sein müssen, die schon im April 1972 wieder geschlossen worden wäre, obwohl der Pächter der Diskothek diese Arbeitsgemeinschaft gegründet hätte.
Leider wird der Name der dort befindlichen Diskothek nicht genannt, auch nicht der Name des Pächters, die Rede ist immer nur vom Centrum 2000 und vom späteren Sound. Auch die Dauer der Schließung wird nicht genannt.
Ich werde mich deshalb mal mit dem damaligen Vorsitzenden des Drogen Info in Verbindung setzten, ob er zu diesen offenen Fragen zwischenzeitlich noch etwas Näheres beisteuern kann.
Nach deren Version wurden damals aufgrund des hohen Drogenkonsums innerhalb der Diskothek Studenten für eine Beratungsstelle gesucht. Der Pächter hätte zu diesem Zweck im Februar 1972 die "Arbeitsgemeinschaft zur Bekämpfung des Drogenmissbrauchs und zur Beratung Drogenabhängiger" - kurz: "Drogen-Info" gegründet und eintragen lassen.
Nachdem die Diskothek im April 1972 geschlossen worden wäre, hätten die Berater begonnen, ein Konzept für eine therapeutische Wohngemeinschaft auszuarbeiten.
Danach zu schließen hätte also im Keller zu diesem Zeitpunkt, also im Februar 1972 eine Diskothek vorhanden gewesen sein müssen, die schon im April 1972 wieder geschlossen worden wäre, obwohl der Pächter der Diskothek diese Arbeitsgemeinschaft gegründet hätte.
Leider wird der Name der dort befindlichen Diskothek nicht genannt, auch nicht der Name des Pächters, die Rede ist immer nur vom Centrum 2000 und vom späteren Sound. Auch die Dauer der Schließung wird nicht genannt.
Ich werde mich deshalb mal mit dem damaligen Vorsitzenden des Drogen Info in Verbindung setzten, ob er zu diesen offenen Fragen zwischenzeitlich noch etwas Näheres beisteuern kann.
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